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Rassestandard u. Formbewertung

Rassestandards

Ein Rassestandard oder Zuchtstandard bezeichnet die von einem Zuchtverband definierten und festgeschriebenen, charakteristischen Merkmale einer Rasse, die als Zuchtziel angestrebt werden.

Der für die Hundezucht maßgebliche internationale Dachverband ist die Fédération Cynologique Internationale (FCI). Derzeit sind etwa 350 Rassen von der FCI anerkannt. Der Rassestandard Steirische Rauhaarbracke wurde 1995 unter der Nummer 62 bei der FCI eingetragen. Ein Jahr später folgte der Rassestandard Brandlbracke unter der Nummer 62. Weniger lesen

Formbewertung und deren Bedeutung

Die Formbewertung wird auf der Grundlage des Rassestandards (der sog. Merkmalsbeschreibung) durchgeführt. Der Standard für unsere beiden Rassen ist bei der FCI auf das Ursprungsland Österreich eingetragen und kann nur durch Initiative dieses Ursprungslandes verändert werden.

Für die Zucht hat der Formwert des Hundes eine wichtige Bedeutung. Das äußere Erscheinungsbild (Körperbau) und die Verhaltensweise des Hundes geben Aufschluß darüber, ob der Hund für die Aufgaben geeignet ist, für die die Rasse gezüchtet wird.

Wichtige Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit einer Rasse ist ein gut gebautes, sehr gut gewinkeltes Skelett (korrekte Anatomie) und eine entsprechend gut entwickelte Muskulatur. Das Exterieur (Farbe des Haares, der Augen, Beschaffenheit des Haares) ist wichtig, hat aber eher nachrangige Bedeutung.

In der Jagdgebrauchshundezucht bedeutet „schön“ das, was für den Gebrauch der Rasse zweckmäßig ist.

Das Mindestalter des vorzustellenden Hundes beträgt 12 Monate (in diesem Alter ist die körperliche Entwicklungsphase unserer Hunde nahezu abgeschlossen); ein Höchstalter ist nicht festgeschrieben. Weniger lesen

Notenvergabe und Kriterien:

Bei der Formbewertung werden fünf verschiedene Noten von Vorzüglich bis „Nicht genügend“ vergeben.

Vorzüglich („v“): wird einem Hund zuerkannt, der dem Idealstandard der Rasse sehr nahe kommt. Ein Hund, der diesen Formwert erhält, muss aber mindestens 15 Monate alt sein.

Sehr gut („sg“): erhält ein Hund, der die typischen Merkmale seiner Rasse besitzt. Kleine Fehler (nicht morphologischer Art) werden toleriert.

Gut („g“): wird einem Hund erteilt, der die Hauptmerkmale seiner Rasse besitzt, aber deutliche Fehler aufweist.

Genügend („ggd“): erhält ein Hund, der seinem Rassetyp genügend entspricht. Er besitzt in aller Regel aber nicht die allgemein bekannten Rasseeigenschaften.

Nicht genügend („nggd“): erhält ein Hund, der nicht dem im Standard vorgeschriebenen Typ entspricht. Beispiele:

  • Der Hund zeigt ein nicht standardgemäßes Verhalten.
  • Er ist aggressiv.
  • Er ist mit einem Hodenfehler behaftet.
  • Er weist einen erheblichen Zahnfehler oder eine Kieferanomalie aus.
  • Er hat einen Farb- oder Haarfehler

Ohne Bewertung („oB“): bleibt ein Hund, dem keine der fünf vorgenannten Formwertnoten zuerkannt werden können. Beispiele:

  • Der Hund lässt sich nicht zur Bewegung animieren,
  • er springt ständig am Führer hoch,
  • er versucht sich der Bewertung zu entziehen.
  • Die Kontrolle von Gebiß, Haarkleid und Rute ist nicht möglich,
  • Es sind Spuren von Eingriffen oder Behandlungen zu erkennen, die einen Täuschungsversuch wahrscheinlich erscheinen lassen.

Eine Zuchtzulassung (wenn Leistungskriterien und HD-Ergebnis zuchtrelevant sind) bedarf eines Formwertes von mindestens „sehr gut“. Ausnahmen liegen im Verantwortungsbereich der Zuchtwarte. 

Vorbereitung des Hundes zur Formbewertung:

Vor allem die Gebißkontrolle und die Ermittlung des Stockmaßes sollten mit dem Hund geübt werden. Läßt der Hund diese gelassen über sich ergehen, ist eine erfolgreiche Durchführung einer Formbewertung nahezu sichergestellt.

Zur Kontrolle des Gebisses muß man dem Hund in den Fang schauen und greifen. Idealerweise läßt ein Hund zu, dass der Formwertrichter dies tut. Es ist aber auch durchaus in Ordnung, wenn nur der Hundeführer dies ohne Probleme tun kann.
Einfache Übung: Regelmäßiges Öffnen des Fanges (ohne Zwang) und Zähne zeigen lassen – belohnen!

Das Ermitteln des Stockmaßes sollte dahingehend geübt werden, dass der Hund nicht erschrickt, wenn an seiner Flanke/Widerrist ein Messstab angehalten wird. 
Einfache Übung: Wiederholtes Anhalten eines Gegenstandes an den Schulterpartien des Hundes – belohnen! Weniger lesen